Hafengeburtstag Hamburg Mai 2013

Eisbrecher Stettin im Museumshafen Oevelgönne

Moin, moin allerseits!

Text und Bilder Carmen Wili und Stefano Butti

Jeweils im Mai findet in Hamburg der Hafengeburtstag statt. Dieses Fest erleben wir in diesem Jahr mit der Crew der DS Geordie vom Zürichsee. Ein einmaliges Erlebnis; und ziemlich schnell merken wir, eigentlich sind wir bei den Nordlichtern zu Hause.

Hamburg ist eine Reise wert
Die Anreise per City Night Line geniessen wir. Immer wieder! Obwohl sich die Fahrt im Vergleich zur einstigen nächtlichen Reise nach Rotterdam etwas rumpliger anfühlt. Liegt es an der höheren Geschwindigkeit, am Trassee oder vielleicht sogar am Wagen? Trotzdem und voller Vorfreude beziehen wir unser sehr angenehmes Hotel Fürst Bismark - Link - direkt am Bahnhof. Zentral gelegen und doch überraschend ruhig. Das Haus ist mit schönsten Antiquitäten, und unser Zimmer mit grosszügigem Bad und separatem WC eingerichtet. An der Reception wird uns sogar ein Gratis Pass für alle öffentlichen Verkehrsmittel für die nächsten zwei Tage ausgehändigt. Perfekt und absolut entspannend.

Doch im Moment haben wir keine Lust auf Entspannung. Gierig nach neuen Erlebnissen stürmen wir in die Stadt Richtung Hafen. Ein U-Bahn Lotse unterstützt uns an der Fahrplantafel und schon bald sind wir unterwegs Richtung neue Hafencity. Was da entsteht ist durchaus als Referenz an eine gelungene Architektur zu betrachten. Hungrig, da immer noch ohne Frühstück, wählen wir das 25hours Hotel Hafencity – Member of Design Hotels – Link- um unsere knurrenden Mägen zu beruhigen. Eine begeisternde Wahl welche vom Honigbrot, über Spiegeleier mit Speck, bis zu frischem Lachs reicht. Wir schöpfen gleich zweimal. Aber auch das sympathische junge Personal und die Einrichtung sprechen uns aus der Seele. Besonders gefällt uns das Sitzungs-Zimmer dessen eine Wand aus einem Original Hapag Lloyd-Container besteht.

Schiffe gross und klein
Wir schlendern zum Sandtor Hafen, einem Oldtimerhafen, wo nun die traditionellen Segelschiffe eintreffen und sich für das bevorstehende Hafenfest sammeln. Carmen verliebt sich auf Anhieb in einen 44 Meter langen Gaffelschoner mit Namen ‚Amphitrite‘, eine Drei-Mast Grand Old Lady mit 540qm Segelfläche und 29 festen Kojen - Link. Die Crew wirkt so vertraut, dass sie sich noch vor Ort entschliesst bei Gelegenheit einen Atlantik-Törn mitzumachen. Stefano verliebt sich im gleichen Sinne in ein russisches Piratenschiff, welches wir beide sogar bis in den letzen Winkel besichtigen dürfen. Die knarrenden Planken des Schiffsrumpfes, der sich an den Fendern reibt, die Dehnung der Hanfleinen wenn Zug darauf kommt; was für ein Sound! Wir schlendern weiter zu den Landungsbrücken und zur Cap San Diego.

Das alte Stückgut-Fracht- Motorschiff Cap San Diego - Link - Bj. 1962, der Reederei Hamburg-Süd, liegt heute als Museumsschiff fest vertäut beim City-Hafen. Wir steigen in die Innereien dieses einstiegen Riesenschiffes hinab, bereit zur vollumfänglichen Inspektion. Über zwei Stunden jagt eine Begeisterung die andere auf diesem beeindruckenden Frachter. Der riesige Maschinenraum mit seiner über drei Stockwerke hohen Hauptmaschine, die 16 Meter tiefen Frachträume wo momentan eine Ausstellung über die Auswanderungswelle nach Amerika, sowie nautische Gemälde moderner Künstler gezeigt werden, beeindruckt uns enorm. Wir besichtigen das Schiff von der Brücke bis zum Stevenraum, von der Vorpiek bis zu den Separatoren, welche den Brennstoff für die Maschinen aufbereiten. Absolut gewaltig! Müde von unserer Entdeckungskletterei nehmen wir einen Snack im gemütlichen Cap San Diego Bistro und den abschliessenden Apéro gleich nebenan im ebenfalls fest vertäuten Feuerschiff - Link - welches heute auch als kleines Hotel dient und dessen nautische Bar bei Unvorsichtigkeit noch so manchen Besucher zu einem dritten oder gar vierten Bier verführt. Der Tag klingt in der Bierstube Nagel, direkt bei unserem Hotel und dem Hauptbahnhof gelegen, aus. Dort treffen wir auch unsere vier Freunde, die Crew des kleinen Zürichsee-Dampfschiffes Geordie die da wären: Werni der Skipper, Ueli der Heizer, Peter der Maschinenmaat und Heinz der Bootsmann. Sie alle sind per Flugzeug angereist und erst heute im Laufe des Tages angekommen. Der heitere und teils auch etwas „schräge“ Treffpunkt lässt uns länger verweilen als vorgesehen; wir essen ‚Strammer Max‘, ein mit Spiegelei und Speck belegtes Schwarzbrot‚ und lernen später von einem einheimischen Paar ein Hamburger Lied, das wir lauthals mitträllern bis die Gemütlichkeit endlos erscheint.

Miniatur Wunderland und Museumshafen Oevelgönne
Der nächste Tag beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück in unserem Hotel und anschliessender U-Bahn-Fahrt und Fussmarsch zum Miniatur-Wunderland - Link - wobei Carmen eine Shopping-Tour einlegt und die Männer alleine ziehen lässt. Das Miniatur-Wunderland befindet sich in der alten Speicherstadt und falls Sie jemals Hamburg besuchen dann müssen Sie es sehen! Auf drei Stockwerken wurde eine Modell-Eisenbahn eingerichtet; oder vielmehr: Ursprünglich war es mal eine Modell-Eisenbahn. Heute ist es eine Mini-Fantasiewelt mit Eisenbahnen, einem Flughafen, wobei die Flugzeuge selbstverständlich starten und landen, diversen Seilbahnen und Schiffen, einem Open-Air-Konzert mit Bühne auf der DJ-Bobo tanzt, selbstverständlich links und rechts der Bühne eine wenige Zentimeter kleine Grossleinwand und davor 10‘000 Zuschauer, eine Las Vegas Stadt mit Autorennen, die Feuerwehr die Ausrückt oder Ritterspiele mit Pferden, etc. etc. etc. Zwischendurch wird es Nacht und alle Lichter der Häuser, Dörfer, Städte, alle Laternen der Autos, Bahnen und Schiffe brennen, die Flugzeuge leuchten und blinken. Einfach Wahnsinnig! Unglaublich! Allein am Steuerpult der ganzen Anlage sitzen 10 bis 12 Personen vor ihren Computern und Bildschirmen und überwachen den einwandfreien Betrieb dieser Mini-Welt. Nein, das ist keine Model-Eisenbahn mehr sondern ein Unternehmen mit 150 Mitarbeitern und 10 Millionen Euro Jahresumsatz. Allein der Flughafen hat 3,5 Mio. gekostet. Ganz grossartig!

Am Nachmittag trennen wir uns, die einen gehen in das Schifffahrtsmuseum, die anderen besuchen den neuen Stadtteil Hamburgs. Wir beide fahren zum Rödings-Markt wo wir uns bei Hanseatic Classics - Link - mit einer Elbsegler-Mütze eindecken und in der Schiffsbuchhandlung Fuchs - Link - mit nautischer Literatur in immenser Auswahl verweilen. Anschliessend essen wir einen Lunch bei der Flussschifferkirche - Link. Der liebenswerte Sigrist führt uns durch den 1951 umgebauten Weserküstenleichter und beschenkt uns mit Souvenirs. ‚Hau rein!‘ wiederholt er immer wieder als Aufgebot uns zu bedienen.

Am Museums-Hafen Oevelgönne - Link - besichtigen wir den Dampf Eisbrecher Stettin, Bj. 1933 - Link - der für die morgige Hafenparade bereits vorgeheizt wird. Der kleine Dampfschlepper Tiger - Link - raucht ebenfalls bereits schwarze Wolken in den Himmel. Auch hier werden wir mit viel Gastlichkeit und Stolz durch den Maschinenraum geführt. In romantischer Abendstimmung geniessen wir Kartoffelpfanne mit Krabben und Bier. Sitzen bleiben können wir nicht. Einerseits präsentieren sich die riesigen einlaufenden Container-Schiffe so beeindruckend, dass wir uns endlos der Herrlichkeit von Weite und unendlichen Horizonten hingeben wollen, und zweitens legt die Stettin zur Charterfahrt ab. Da kann ein richtiger Schiffer einfach nicht sitzen bleiben!



Einlaufparade zum Hafengeburtstag
Am dritten Tag nun ist es endlich soweit: Das Hafenfest beginnt. Der beeindruckende im Jugendstil erbaute alte Elbtunnel - Link - führt uns unter den riesigen Wassermengen der Elbe auf die andere Seite wo uns die Crew der DS Schaarhörn, Bj. 1908 - Link - erwartet. Wir dürfen die Einlaufparade auf dem prachtvollen Dampfer erleben. Die Schaarhörn wurde als Behördenschiff für die Vermessung der Elbe erbaut. Das luxuriöse Erscheinungsbild und der schöne Salon lieferten in der Ursprungszeit aber Stoff für einen waschechten Skandal. Bevölkerung und Medien warfen der damaligen Stadtregierung vor eine luxuriöse Privatyacht auf Kosten der Steuerzahler zu bauen, getarnt als Vermessungsschiff. Die vielen glänzenden Messingteile, das lackierte Teak- und Mahagonyholz sind zwar beeindruckend, das Herz eines jeden Schiffes aber ist immer der Maschinenraum. Das mag jetzt schwerlich nachzuvollziehen sein, aber wir verbringen die Zeit des Parade-Jubels unten, tief unten bei den Heizern und Maschinisten. Die Kohle, verlässlich vom Heizer, in das Flammrohr des Kessels befördert, liefert erst die benötigte Energie. Hier unten im Schiffsbauch geht Beeindruckendes vor sich. Es lässt sich richtiggehend spüren, wie sich Kohle, Feuer und Wasser zu Antriebsenergie umwandelt, der erzeugte Dampf sich in den Kolben entspannt und über Pleuelstangen auf die Kurbelwelle drückt, welche schliesslich die Schiffsschraube drehen lässt. Wie wichtig ist doch das Zusammenspiel der ganzen Crew. Die Heizer die das Feuer richtig pflegen, nicht zu fest und nicht zu wenig, die Maschinisten, die den Dampf in die Maschine leiten und dem Kapitän die gewünschte und genau dosierte Antriebskraft liefern, je nach Bedarf. Der Kapitän der genau weiss, auf seine Maschinencrew ist verlass, auch bei diesem riesigen Verkehr im kleinen Hafenbecken. Es ist uns eine Ehre, die Heizerhandschuhe überstreifen zu dürfen und das schwarze Gold mit Schwung in das offene, hungrige Herz des Dampfers zu schaufeln.

Als Abschluss des Tages geniessen wir wieder einmal als vollständige Gruppe das Abendessen im trendigen Restaurant Schönes Leben - Link - welches nur schon vom Namen her perfekt zu unserem heutigen empfinden passt. Die Speisekarte sagt sogar dem mit Kartoffelgerichten eher leicht überdosierten Heinz zu.

Dampfeisbrecher Stettin
Das weitherum bekannte Dampfschiff Stettin ist immer wieder einen Besuch wert. Nicht nur durch seine imposante Grösse und Maschinenleistung macht dieser Dampfer einfach etwas her, nein, auch die Raumaufteilung an Bord ist perfekt. Der für Besucher wohl wichtigste Teil bei einer längeren Fahrt ist die Bar auf dem Oberdeck, direkt unter der Brücke. Routinierte Stettin-Besucher kennen folgende Weisheit bereits von ihren früheren Besuchen her: ‚Einmal an der Stettin-Bar, nur an der Stettin-Bar’. Die Bar ist schlicht der Treffpunkt des Dampfers, ausgestattet mit herrlichster Aussicht und bedient vom heiteren Bar-Personal. Unser kleines DS Geordie vom Zürichsee wird natürlich umgehend als Bonsai-Dampfer tituliert, ja der ganze Zürichsee als „Voralpenpfütze“ bezeichnet. Einer fragt sogar allen Ernstes ob Schiffe mit mehr als 3 Metern Tiefgang da auch fahren dürfen. Grosszügig wird uns der bordeigene Eisbärenschnapps offeriert und mit heiterer und deshalb etwas wehmütiger Abschiedsstimmung verlassen wir den Ort der Geselligkeit und des gepflegten Konsums alkoholhaltiger Getränke und machen uns auf den Weg nach Stade im sogenannten alten Land bei Buxtehude, ca. eine Bahnstunde von Hamburg entfernt. In Stade treffen wir unsere beiden Reiseorganisatoren Josef und unseren Ueli der Heizer. Das Programm geht nämlich morgen ab hier weiter, der Tide wegen sogar bereits um 06.00 Uhr in der Früh. Das Abendessen in der Deinster Mühle wird deshalb nicht allzu gesellig und müde vom eindrücklichen Tagesprogramm und mit vielen Eindrücken gesättigt, kriecht jeder für sich langsam unter seine Bettdecke.





Küstenmotorschiff Greundiek
Das folgende Tagesprogramm startet bereits um 05.00 Uhr mit dem Frühstück im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Stunde später befindet sich unsere kleine Gruppe bereits auf der Greundiek, einem Kümo von 1949 welcher für Holztransporte von Skandinavien nach Deutschland eingesetzt wurde - Link. Kapitän Heiner Peill legt ein souveränes Ablegemanöver im sehr engen Hafen von Stade hin und steuert die Greundiek gekonnt durch den schmalen Fluss namens Schwinge hinaus in die Elbe. Diese Reise ist nur bei Hochwasser möglich, bei Ebbe sitzt die Greundiek jeweils im Hafenschlamm fest. Auch die Rückkehr ist tidenbedingt nicht vor 17.00 Uhr abends möglich. Wir geniessen also eine Ganztagesreise die Elbe hinauf nach Hamburg. Im Hamburger Hafen führt uns Heiner in beinahe jedes Hafenbecken und selbstredend bleibt auch für die Besichtigung dieses kleinen Küstenfrachters inklusive Maschinenraum genügend Zeit. Unsere Gruppe geniesst, dank Ueli dem Heizer, welcher neben der Geordie als Crewmitglied auch die Greundiek betreut, förmlich VIP Status. Dank Josef und Ueli schlägt sich dies sogar mit einer eigenen Kabine für uns nieder. Wie so oft auf den Nordischen Schiffen gibt es auch hier den beliebten Butterkuchen zum Kaffee. Das Abendessen geniessen wir zusammen mit der Greundiek-Crew im Möwen Nest. Auf dem Elbdamm gelegen bietet dieses ausgezeichnete Restaurant einen wunderschönen Blick auf das flache Land und den grossen Strom, hinaus in die weite Welt.

Insel Neuwerk und Wattfahrt
Als absolutes Schlussbouquet präsentiert sich das Programm des letzten Tages unserer Reise. Ab Cuxhafen fährt uns das Kursschiff über das Wattenmeer nach Neuwerk, einer Insel mitten in der Elbmündung - Link. Diese ruhige Insel, die geradezu einladen würde, ein paar Tage der Entspanntheit zu geniessen, gehört bereits seit dem Mittelalter zur Stadt Hamburg. Wir geniessen das Fischer-Menü im alten Leuchtturm, wo heute ein Restaurant und kleines Hotel eingerichtet ist, lassen im Museum unsere Kenntnisse der Nordsee-Natur erweitern, und staunen tatsächlich nicht schlecht, als das Wasser gegen Abend vollständig gewichen ist. Der 10 Km lange Rückweg ans Ufer erleben wir in einer Pferdekutsche über den nun beinahe ganz trockenen Meeresgrund. Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden und müde aber sehr glücklich und zufrieden fahren wir zurück in unser Hotel ausserhalb von Stade. Dort heisst es noch zu später Stunde Abschied nehmen von Carmen, welche den Montag nicht mehr frei nehmen konnte. Wir anderen dislozieren am nächsten Tag gemütlich zurück nach Hamburg und mit einem letzten Abendessen im besten Steakhouse von Hamburg löst sich unsere Gruppe langsam auf, die einen müssen auf den Flieger die anderen auf die Bahn. Doch eines denken wahrscheinlich alle gemeinsam, jeder auf seinem individuellen Heimweg: Hamburg und Elbe, wir werden dich vermissen und freuen uns bereits jetzt auf ein weiteres Abenteuer im Hohen Norden. Ein weiteres Abenteuer bei unseren Freunden in Hamburg und Stade. Danke für die schöne und gute Zeit.



Begriffe:
Gaffelschoner
: Ein Schoner ist ein Segelschiff mit zwei oder mehr gleich hohen Masten welche mit Gaffel-, Stag- oder Bermudasegel bestückt sind. Gaffelsegel werden am Mast mit Ringen angeschlagen und von einem Baum am unteren, wie auch am oberen Ende des Segels (Gaffelbaum, Gaffelklau) gehalten.

Skipper ist ein anderes Wort für Schiffer bzw. Schiffsführer/Kapitän (ursprünglich holländisch).

Der Maschinenmaat ist der Untermaschinist, auf grösseren Schiffen einer von mehreren Untermaschinisten.

Der Bootsmann ist der Chefmatrose und für alle Leinen, Bändsel, ev. auch Segel, also das gesamte Takelwerk an Bord zuständig.

Der Stevenraum ist der Raum wo die Schraubenwelle, welche im Stevenrohr gelagert ist, das Schiff verlässt, also sozusagen der hinterste Raum auf Schraubenwellenhöhe, bevor die Welle zum Propeller ins Wasser geht. Schiffbautechnisch ist der Vor- und der Achtersteven die vordere und hintere Begrenzung des Schiffes, das Bauteil das senkrecht auf dem Kiel befestigt wird.

Die Vorpiek ist der vorderste Raum im Schiff. In der Vorpiek werden sämtliche Leinen gelagert und der Bootsmann hat dort seine Werkstatt. Durch die Vorpiek laufen die Ankerketten in den darunterliegenden Kettenkasten oder befinden sich auf kleinen Schiffe auch gleich dort.

Der Separator; Auf grossen See-Motorschiffen (See=Meer) wird der Brennstoff im doppelten Boden gelagert, also ganz unten beim Kiel. Wenn der Tank leer ist, hat es dort zu wenig Gewicht, das Schiff könnte also umfallen (Stabilität lässt nach). Deshalb wird Meerwasser in den Tank gepumpt, damit der Tank immer voll ist. Die Separatoren trennen nun durch Schleudern das Meerwasser wieder vom Brennstoff. Grosse Motorschiffe fahren nicht mit Dieselöl sondern mit Schweröl, einer zähflüssigen Masse, ähnlich wie Honig, welche erhitzt werden muss damit sie fliesst.

Der Weserküstenleichter: Ein Leichter ist ein Schiff ohne Motor das gezogen oder geschoben wird. Die Weser ist der Fluss bei Bremen und Bremerhaven. Der Weserküstenleichter folglich ein Schiff ohne Motor welches auf der Weser und dem dazugehörenden Mündungsgebiet eingesetzt wurde.

Krabben oder Norseekrabben sind kleine Garnelen welche in der Nordsee vorkommen und von den Norddeutschen gerne gegessen werden. Das Wort wird auch für spinnenartige Krebstiere, welche an der Küste vorkommen, verwendet.

Das Flammrohr ist ein gewelltes Rohr welches in den unteren Teil des Dampfkessels eingebaut ist. In diesem Rohr brennt das Feuer und es ist vollständig vom Kesselwasser umgeben damit die Hitze des Feuers möglichst effizient an das Wasser abgegeben wird (deshalb ist es auch gewellt = grössere Oberfläche = mehr Hitze).

Die Pleuelstange ist ein Maschinenbauteil, die Verbindung zwischen Kolbenstange (Kreuzkopf) und Kurbelwelle. Die Pleuelstange macht aus der hin und her-Bewegung (auf und ab-Bewegung) des Kolbens eine Drehbewegung, die Drehbewegung der Kurbelwelle.

Die Tide ist die Ebbe (Niedrigwasser) und die Flut (Hochwasser) zusammengenommen. Sie wird von der Anziehungskraft von Mond und Sonne verursacht. Ein Tidengewässer ist ein Gewässer wo Ebbe und Flut spürbar sind.
30.5.13.SB

 

Ausfüge Kümo Greundiek / Neuwerk Wattenmeer